Die 90er-Jahre
Pack-Technik
die
komplexe
Dolby-Schaltung auf kleinstem
Raum unter. Trotzdem leistet
sich das TC-KA 6 einen verita-
blen Kabelverhau, während es im
Teac-Deck ausgesprochen aufge-
räumt zugeht. Schade, daß beide
Hersteller für die Aussteuerung
ein einfaches Standard-Poti ein-
setzen. Vor allem hinterTeacs no-
blem Drehknopf mit der goldge-
faßten Skalenscheibe hätte man
ein besseres Poti vermutet.
Beim
Bandeinmessen
gehen
Teac und Sony einen ähnlichen
Weg: Mit Hilfe von Testtönen
und Leuchtbalken werden Bias
und
Pegel manuell
optimiert.
Sony bietet sogar drei Testffe-
quenzen an:
400,
3000 und
14000 Hertz. An einem zusätz-
lichen Entzerrungsstcller kann
sogar die Mittendelle von Zwei-
schichtbändern eingeebnet wer-
den: Dieses Poti hebt den gesam-
ten oberen Frequenzbereich ab
rund ein Kilohertz an —
anschlie-
ßend werden via Bias-Steller die
Höhen wieder abgesenkt. Die
beiden Leuchtbalken
sind für
Mitten und Höhen zuständig,
und aufleuchtende Pfeile zeigen,
in welche Richtung der Pegel
korrigiert werden muß. Tatsäch-
lich liefert das Sony-Deck mit al-
len
Bändern
sehr
natürliche
Klangfarben,
während
der V-
8300 S mit Zweischichtbändern
eher grundtonlastig klingt.
Baßimpulse
steckt der Sony
selbst bei kräftiger Aussteuerung
klaglos weg —
Teacs Stärke liegt
dagegen in der offenen, unver-
wischten Aufzeichnung kräftiger
Beckenanschläge. In Musikpau-
sen rauscht der V-8300 S etwas
mehr als derTC-KA 6 —
was frei-
lich bei Dolby S nur noch bei
weit aufgedrehtem
Lautstärke-
steller hörbar wird. Jene Begleit-
geräusche aber, die sich über das
Musiksignal legen —
das soge-
nannte Modulationsrauschen -
haben beide Geräte bestens im
Griff. So kommen Frauenstim-
men glockenklar und ohne Hei-
serkeit
vom
Band,
und
eine
Mundharmonika
klingt
nach
Mundharmonika
und nicht nach Kazoo.
Nun gibt es freilich zwi-
schen Klang und Kon-
struktionsqualität
noch
einige ganz profane Ei-
genschaften, die sich im
Alltagsbetrieb bemerkbar
machen. So löscht das
Teac-Deck bei Wieder-
gabe von Eisenoxidbän-
dern die Höhen gering-
fügig an. Es hat im übri-
gen
eine träge
Endab-
schaltung, die das Band
unnötig strapaziert, und
ein Zählwerk, das nicht
immer genau zum mar-
kierten
Nullpunkt
zu-
rückfindet. Und der hör-
bare
Schaltknack
beim
Aufnahme-Einstieg
ist
für all jene störend, die
häufig
einzelne
Musikstücke
überspielen. Hinzu kommt, daß
der Bandsortenfühler nicht im-
mer zuverlässig in die Chromöff-
nung eingreift und mitunter auf
„Normal" schaltet.
Wegen dieser Mängel muß sich
dieTeac-Maschine mit nur einem
Sternchen zufriedengeben, ob-
wohl sie klanglich mit dem Sony-
Deck absolut gleichzieht und so-
gar noch besser verarbeitet ist.
Ulrich Wienforih
Materialschlacht für Dolby S: Insgesamt vier dieser
Chips stecken im Teac-Deck - plus zwei für Dolby B/C
TESTPROFIL
Sony TC-KA 6 ES
ca. DM 1400 (gold 1500)
Sonys Gußlaufwerk ist jetzt wieder in
Bestform: Es liefert geschmeidigen
Klang ein Recorderleben lang. Die Elek-
tronik dürfte noch etwas sauberer ver-
arbeitet sein - ansonsten ist dieses
Deck in Kon-
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
struktion und
Klang
erste
Sahne.
TESTURTEIL
SI H R G U T
TESTPROFIL
Teac V-80J0 S
ca. DM 1500
Außen wie innen professionell verarbei-
tet und mit besten Zutaten bestückt -
bis auf das Aussteuerungspoti und den
nicht-vergüteten Löschkopf. Im Praxis-
betrieb zeigt das Teac-Deck einige
Unzulänglich-
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
keiten,
aber
klanglich ist
es erstklassig.
TESTURTEIL
i.tjt ★
links vom Kopf sitzt Sonys Azimutschraube.
Sie Ist nach Abnehmen der Klappe zugänglich
Bei Teac wird der Azimut an der rot gelack-
ten Schlitzmutter rechts außen justiert
TESTPROTOKOLL
LABOR
In Sachen Gleichlauf tun sich die bei-
den Spitzendecks nichts: Die Werte
könnten kaum besser sein In der Dy-
namik fällt die Teac-Maschine wegen
des stärkeren Rauschens etwas ab.
Die Frequenzgänge sind dank Ein-
meßschaltung weitgehend glatt -
das Sony-Deck ebnet sogar die Mit-
tendelle der Zweischichtbänder ein.
Eine gewisse Selbstentmagnetisie-
rung der Höhen haben wir bei Teac
festgestellt. Nicht ganz Profi-like
sind auch Teacs träge Endabschal-
tung, der Zählerschlupf und der Auf-
nahme-Schaltknack.
AUSSTATTUNG
Beide Hersteller setzen auf manuel-
les Einmessen mit Hilfe von Testtö-
nen: bei Teac für jeden Kanal ge-
trennt, bei Sony sogar mit einstellba-
rer Entzerrung. Die Fernbedienung
bietet Sony als Sonerzubehör an,
Teac packt sie bei.
KLANG
Eines bieten die beiden Kandidaten
im Höchstmaß: seidigen Klang - wei-
testgehend befreit von jenen krat-
zenden Nebengeräuschen, die den
Hörgenuß bei vielen billigeren Decks
trüben. In Musikpausen rauscht das
Teac-Gerät etwas mehr, dafür gibt es
Hochtonimpulse
bei
Chromband
noch etwas offener wieder als Sony.
Bei Zweischichtbändern wartet der
TC-KA 6 allerdings mit natürlicheren
Klangfarben auf. Und selbst bei kräf-
tiger Aussteuerung läßt er sich nicht
so leicht zu Verzerrungen hinreißen.
FREQUENZGANC SONY
FREQUENZCANGTEAC
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STEREO 8/95
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30 JAHRE STEREO
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